„Halbzeitspecial“

Ich habs versprochen, also muss es jetzt auch mal kommen. Es kam der Wunsch nach einer Art Zwischenbilanz auf: - Wurden meine Erwartungen bisher erfüllt? – Was war gut und was schlecht? – Was möchte ich noch erleben? – Habe ich eine Veränderung an mir selbst wahrgenommen?
Da es leider nur diesen einen Wunsch gab, werde ich mich diesen – zT nicht so ganz einfachen -  Fragen wohl stellen müssen. Allerdings hätte ich das früher oder später sowieso in den Monatsberichten gemusst.

 

Also auf zur ersten Frage: Wurden meine Erwartungen erfüllt? Zur Beantwortung dieser habe ich mal kurz einen Abstecher auf die Infoseite gemacht, praktischerweise sind dort alle Erwartungen an mein Jahr in China festgehalten. Erstens steht dort, dass ich die chinesische Kultur kennen lernen wollte. Dieser Wunsch wurde auf jeden Fall erfüllt. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich schon alles gesehen hätte – so anmaßend bin ich dann doch noch nicht. Aber dennoch konnte ich einiges an Eindrücken sammeln. Während ich in den ersten Wochen mit diesen regelrecht überhäuft wurde, hat sich nach 3-4 Monaten ein gewisses Verstehen der Lebensweise eingestellt. Interessant ist dabei auch, dass ich bereits im August 2015 von chinesischen Kulturen  geschrieben habe. Dass in einem so riesigen Land nicht alle Menschen gleich ticken, ist wohl ziemlich einleuchtend. Doch allein in der Provinz YunNan, die etwa so groß wie Deutschland ist, habe ich so viele Kulturen kennen lernen dürfen. Da sind natürlich die Han, die mit etwas über 90% den größten Teil des chinesischen Volkes ausmachen. In LiuKu leben sehr Menschen der Lisu-Minderheit, deren Lebensweise sich tatsächlich merklich von der der Han unterscheidet. Außerdem habe ich Einblicke in die Kulturen der Dai, Naxi, Bai und Lahu erhalten. Zusätzlich bekommen wir auch manchmal etwas von Myanmar mit, welches gerade mal 15 km von uns entfernt ist. Beim Reisen in den Norden ist mir auch der tibetanische Einfluss aufgefallen. Diese Erwartung hätten wir also schon mal abgehakt.

Der zweite Punkt bezieht sich auf die Menschen in China. Einige Bekanntschaften habe ich auf jeden Fall geschlossen – leider muss ich aber sagen, dass ich mir hier noch ein bisschen mehr erhofft hatte. Das hat mehrere Gründe: zu aller erst macht mir die Sprache mehr Probleme als zuerst erwartet. Richtige, etwas tiefgreifendere Gespräche kann ich nach wie vor nur auf Englisch führen. Leider können das hier nur sehr wenige sprechen und verstehen. Zusätzlich herrscht bei den im Vergleich zu uns Jüngeren eine Schüchternheit uns gegenüber, vielen Älteren sind wir (glaube ich) zu fremd. Gleich- oder etwas Ältere trifft man nicht oft an, da diese zum studieren oder arbeiten in andere Gegenden umziehen. Trotzdem versuche ich diesbezüglich das Beste und mittlerweile wird es einfacher, Leute kennen zu lernen.

 

Dafür wurden meine Erwartungen bezüglich der Natur noch übertroffen. Wie man wohl schon bemerken konnte, stehe ich absolut auf die Berge – und von denen gibt es hier wirklich eine Menge. Fast jedes Wochenende mache ich mich inzwischen auf den Weg, einen neuen Gipfel zu erklimmen. Sei es hier in Liuku oder in der Umgebung – dazu am Ende auch noch ein paar Worte. Auch die Pflanzen hier in YunNan sind wunderschön; an vielen Stellen blühen wilde Blumen, die man so in Deutschland nur als schnell eingehende Topfpflanzen kennt. Die riesigen Bambusgräser versetzen mich auch immer wieder in Staunen, nicht nur wegen ihrem Aussehen, sondern auch durch das Rascheln, wenn der Wind sanft durch die dünnen Blätter fährt… Da wird man ganz poetisch :D Da ganz Nujiang offiziell ein Naturschutzgebiet ist, sind die meisten Berge und Ebenen uneingeschränkt begrünt, wenn man sich ein bisschen von den Städten entfernt, sind viele der Wälder als Urwälder zu erkennen.
Auch hinter dem Unterpunkt „Projekte“ steht auf meiner Liste ein dickes Häckchen. Das ist für mich natürlich vor allem das Slumkidsprojekt, das ich momentan koordiniere. Wir wurden während des Vorbereitungsseminars davor gewarnt, dass wir uns nicht zu große Erwartungen an den entwicklungspolitischen Teil unseres Jahres in China machen sollten. Wir können die Welt nicht in großem Stil verbessern und niemals allen helfen (Eigentlich sollte man sowieso aus diesem Helfergedanken rauskommen). Wenn es wirklich um Entwicklungshilfe ginge, könnte man das Geld sehr viel sinnvoller einsetzen, als um einen Haufen Jungendlicher ins Ausland zu schicken. Auch wenn alle diese Punkte stimmen, ist das Slumkidsprojekt einfach super. Ich sehe den großen Unterschied, den die Bildung bei den Kindern ausmachen kann – einen Ausweg aus dem Slum und Teufelskreis, in dem sie leben. Momentan sind es 38 (inoff. 39) Kinder, die in dem Programm sind. Das mag einigen erstmal wie eine kleine Zahl vorkommen, im Vergleich zur Gesamtheit mag das auch stimmen. Aber es sind nun mal 39 Menschen, die die Chance auf ein besseres Leben erhalten. Für mich eine großartige Leistung in knapp drei Jahren. Sollten außerdem LiuKu weiterhin besetzt werden, könnte man das Projekt noch vergrößern. Ich bin dankbar und stolz, dabei mithelfen zu können. Erneut wurden meine etwas zurückgeschraubten Erwartungen übertroffen.

 

Darauf folgend steht hier, dass „ich mich selbst weiterentwickeln werde“. Ein Punkt, der sich in so einer Liste natürlich ganz schön macht, sich aber ehrlich gesagt ein wenig dahingesagt anhört. Man verändert – also entwickelt – sich ständig, warum habe ich das damals also als Erwartung aufgestellt? Sollte die Entwicklung, die ich in diesem Jahr mitmache, etwa zwanghaft gut sein? Aber Naja, dazu komme ich ja sowieso später noch drauf zurück, wenns darum geht, ob ich eine Veränderung an mir wahrgenommen habe.

Weiterhin hoffe ich nach wie vor, dass man sich hier in China positiv an mich erinnert. Ich danke aber schon, dass das bei einigen der Fall sein wird – seien es unsere Schüler, Freunde, Slumkids oder ChunGe vom Frühlingsfest, der mir ab und zu ein „Miss you“ schreibt :)

 

Was war…   …gut? Nun, um es mir einfach zu machen: natürlich alle erfüllten Erwartungen. Außerdem war auch die Entscheidung, nach LiuKu zu gehen, gut. Ich muss hier wohl nicht noch einmal die positiven Seiten LiuKus erwähnen, das habe ich schon oft genug getan. Wir werden hier zwar immer wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert, von denen einige wirklich hart zu überwinden/überstehen sind. Aber was wäre ein leben denn schon ohne Herausforderungen!
Um ehrlich zu sein, würde ich, wenn mich jetzt jemand fragen würde, wo er in China seinen Freiwilligenaufenthalt machen solle, sagen, dass ich nach LanCang gehen würde (Gott waren das viele Kommata, sorry). Die Menschen dort sind etwas aufgeschlossener Freiwilligen gegenüber und die Landschaft vergleichbar traumhaft. Die Stadt ist nicht zu groß und hat nicht so viele westliche Einflüsse wie beispielsweise Pu’er, außerdem sind in der Region gleich drei Minderheiten neben den Han stark vertreten (Lahu, Wa, Dai), wodurch man viele verschiedene Kulturen kennen lernen darf. Außerdem hat man die Möglichkeit, neue Projekte aufzubauen. Falls jemand allerdings sehr an den bestehenden Projekten in LiuKu interessiert ist… doch ich schweife ab.
Zusätzlich ist da noch die Krisi – die ist auch ganz gut :P

 

…schlecht? Vor allem ist da mein schleichender Fortschritt in der chinesischen Sprache, die ich ja schon angesprochen hatte. Sprachlich war ich ja noch nie der Überflieger, leider fehlt es mir hier auch oft an Motivation, gerade um alleine mit Buch oder Software zu lernen. Das liegt daran, dass bei mir mit diesen Methoden fast nichts hängen bleibt. Ich kann diese Sprache nur dann einigermaßen lernen, wenn sie mir jemand erklärt und mit mir spricht. Da wir jedoch kaum Kontakte in LiuKu haben, fällt das schwer – und die Kontakte fehlen unter anderem deshalb, weil ich nicht besonders gut Mandarin sprechen kann. Ein kleiner, gemeiner Teufelskreis. Natürlich gibt es auch aus diesem Auswege. Bei vielen Gelegenheiten frage ich nach, wie etwas heißt und lasse mir einige Wörter/Sätze erklären. Außerdem habe ich ein paar Mal mit anderen Freiwilligen geskypt, die mir auch noch einiges was beibringen konnten. Allerdings ist es dabei nicht immer ganz einfach beim Thema zu bleiben… Aber es wird ja so langsam besser.

Ein paar andere schlechte Dingte gibt es auch noch, auf die ich jetzt aber nicht eingehen werde. Schnell zur nächsten Frage.

 

Was möchte ich noch sehen und erleben? -Mehr von China. Im Januar und Februar durfte ich viele wunderschöne Ecken YunNans bestaunen. Während des letzten Monats möchte ich noch mehr Orte außerhalb dieser Provinz sehen. Dazu gehören Klassiker wie die Chinesische Mauer, aber auch ein paar Geheimtipps wie einige Städte in der Nähe von Shanghai, in die ich eingeladen wurde. Außerdem wurden mir die heiligen Berge Chinas empfohlen. Diese sollen so schön sein, dass selbst die oft recht wanderfaulen Chinesen sich diese nicht entgehen lassen wollen. Auch könnte ich mir vorstellen, noch für ein oder zwei Wochen nach Laos oder Vietnam zu reisen, es ist momentan sehr einfach für Deutsche, an ein Visum für diese Länder zu kommen.

Da ich eine Verantwortung dem Slumkidsprojekt habe ist mir zusätzlich sehr wichtig, dass wir die Summerschool hinbekommen. Momentan haben wir da ein bisschen zu kämpfen, aber bevor wie in diesem Gefecht die weiße Fahne hissen, muss noch einiges geschehen. Außerdem möchte ich eine gute Projektübergabe an die nächste Generation gewährleisten – Egal, ob diese in LiuKu oder nur den neue Standorten vertreten sein wird.

Last but not least: Habe ich eine Veränderung an mir selbst wahrgenommen? Das ist tatsächlich ziemlich schwierig zu beantworten. Wie bereits geschrieben, verändert man sich ständig. Ich denke, jeder kennt die Situation, dass man über eine Situation vor gerade mal einem halben Jahr denkt, sich an den Kopf fasst und denkt: „Oh Nein, warum habe ich das gesagt/getan? Warum war ich so dumm? So etwas würde ich jetzt niemals mehr machen…“. Zumindest hoffe ich, dass es anderen auch so ergeht, ansonsten wäre das ein bisschen seltsam für mich…
Mir gegenüber habe ich also eine fehlende Objektivität, um größere Veränderungen an mir festzustellen. Doch ich habe über dieses Thema auch schon einmal länger mit Krisi gesprochen – uns fällt es genau so schwer, Veränderungen an dem jeweils anderen zu bemerken. Vor dem Jahr in China kannten wir uns nicht und konnten dem entsprechend erst hier kennen lernen. Uns selbst wenn wir uns schon vorher gekannt hätten: wir hätten (mehr oder weniger) dieselbe Veränderung erlebt, weshalb wir sie erneut nicht wirklich bemerkt hätten. Ich kann also nicht sagen, ob in mir eine große Veränderung stattgefunden hat – das werdet ihr dann wohl in Deutschland feststellen müssen.
Ok, mit dieser Ausrede kann ich mir trotzdem nicht komplett um die Beantwortung dieser frage drücken. Einige kleine Dinge sind mir nämlich doch noch aufgefallen. Zum Beispiel bin ich nun etwas Gelassener, das heißt ich nehme nicht mehr so schnell Anstoß an kleineren Dingen oder rege mich über sie auf. Entweder ignoriere ich sie, versuche ihnen aus dem Weg zu gehen oder akzeptiere sie einfach. Dazu kommt noch, dass ich (noch) planungsresistenter geworden bin. Zeitliche Abmachungen sind mir einfach nicht mehr so wichtig. Hier in China ist das kein Problem 2außer, wenn ich Krisi damit aufrege), wie das im sehr geregelten Deutschland funktionieren wird, muss sich erst noch herausstellen. Doch das gilt nur für kleinere, persönliche Unternehmungen. Zum Unterricht komme ich dann doch noch pünktlich und auch bei größeren Angelegenheiten (wie eben zB der Summerschool) ist mir eine langfristigere Planung lieber.
Als Ausgleich für den letzten Punkt treffe ich kleine Entscheidungen (welches Eis kaufe ich , wohin gehen wir essen – das sind die WIRKLICH schweren Fragen dieser Welt) jetzt schneller, was meine Mitbewohnerin dann wieder etwas gütiger stimmt.
Zu guter Letzt ist mir aufgefallen, wie wenig der erste Eindruck bei Menschen wert sein kann. Damit meine ich jetzt nicht das Aussehen, sondern eher das Verhalten dieser Personen. Es gibt Freiwillige, bei denen ich niemals gedacht hätte, dass ich mit ihnen klarkommen könnte. Jetzt sind wir richtig dicke, obwohl wir uns gar nicht so häufig gesehen oder gesprochen haben. Das geht natürlich leider auch in die andere Richtung, allerdings ist es mehrmals in ersterer Variation vorgekommen – zum Glück.

 


 

 

Wie bereits angedroht schreibe ich noch schnell ein paar Sätze über ein paar Bergwanderungen und die letzten Tage. Allein schon deshalb, damit ich diesen Eintrag noch mit einigen Bildern auflockern kann, die ihr ja auch schon gesehen habt.
Einerseits war da eine wirklich tolle Tour in LiuKu bei absolut perfektem Wetter. Die Sonne hat dabei so strahlend geschienen, dass sie mir die Fähigkeit verliehen hat, meine Farbe zu wechseln – in ein kräftiges, leuchtendes rot. Nach etwa sechs Stunden kam ich auf dem Gipfel an, wo ich einem baumstammschleppenden Chinesen begegnete. Ich war recht überrascht, hier oben hatte ich keine Menschen mehr erwartet, vor allem keine, die halbe Baumstämme hinter sich herzogen. Er war wohl gerade dabei, neues Baumaterial für eine Hütte nahe bei den oben gelegenen Feldern anzuschaffen. Allerdings stelle ich mir seine Überraschung noch größer vor: ein rötlicher Laowei mit T-Shirt auf dem Kopf, der sich auf einen berg verlaufen hatte. Zum Glück hatte ich kurz vorher mein Hemd wieder angezogen, um etwas Schutz vor der Sonne zu finden… Daher das erste Bild.

Eine Woche später war in China das Totenfest, weshalb wir ein verlängertes Wochenende genießen durften. Diese Chance haben krisi und ich genutzt und sind nach FuGong, etwa 4 Stunden nördlich von LiuKu, gefahren. Dort sind wir bei Freunden untergekommen, mir wurde sogar eine Wohnung für mich allein für die drei Nächte aufgeschwatzt.

Vor Ort haben wir uns erneut mit Hanna getroffen, mit der ich in den nächsten beiden Tagen spontan auf zwei weitere Berge gestiefelt bin, der erste war dabei direkt bei der Stadt. Nun muss ich leider zugeben, dass die Bergwelt in Fugong noch um einiges schöner als die weiter südlich ist. Kaum hatten wir ein paar anstrengende Höhenmeter (erneut bei bestem Wetter, diesmal hatte ich jedoch dem Farbwechsel vorgebeugt) geschafft, türmte sich auf der anderen Flussseite ein strahlend weißer schneebedeckter Gipfel auf. Doch auch die zerklüfteten Felsspalten und die kleineren Flüsse und Wasserfälle auf unserer Seite machten einiges her. An einem dieser besagten Flüsse trafen wir auf eine sehr nette Gruppe von Lehrern und deren Familien, die sich anlässlich des bevorstehenden Feiertages dort zu einem Picknick getroffen hatten. Nun, ein echtes Picknick war es eigentlich nicht – viel mehr hatten sie sich Töpfe, diverse Speisen und Decken mitgenommen und ein richtig gutes Essen gekocht. Und dabei waren wir schon etwas weiter von der Stadt entfernt. Praktischerweise kamen wir genau zu der richtigen Zeit vorbei und wurden sofort auf eine Stärkung eingeladen, bevor es weitergehen sollte.
Eine Stunde später machten wir uns schwerfällig wieder auf den Weg Richtung Gipfel. Diesen hatten wir nie ganz erreicht, dafür sind wir aber noch auf ein Bergdorf auf 2200m gestoßen – FuGong liegt auf etwa 1200m. Die Aussicht von dort oben sollte ausreichen, denn am nächsten Tag sollte erst die eigentlich geplante Tour kommen. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, sich ein bisschen zu schonen…

Denn am nächsten Tag haben wir den letzten in jedem Höhenmeter gespürt. Morgens sind wir erschreckend früh aufgestanden, um uns mit einem Minibus noch einmal etwa eine Stunde weiter nördlich fahren zu lassen. Denn dort ragt der Steinerne Mond (Shiyueliang ~ 石月亮) auf, ein Berg, durch dessen Spitze man aufgrund des großen Loches auf den dahinter liegenden Himmel blicken kann. Überraschenderweise gab es tatsächlich einen touristisch angelegten Pfad, was für China sehr untypisch ist. Wie ich noch erfahren habe, liegt das daran, dass dieser Berg als „Pärchenberg“ bekannt ist – bevor man heiratet, sollte man einmal als Probe der Beziehung auf diesen Berg gewandert sein. Also fanden wir nebst morschen, hölzernen Wegen auch Toiletten und ein komplett aus Baumbus geflochtenes Häuschen, in dem man schlafen könnte.
Der Weg war unglaublich anstrengend und ab 2200m musste ich den Rest des Weges alleine beschreiten, denn um noch einigermaßen rechtzeitig zurückzukommen, mussten die restlichen 700m in ca. einer Stunde gemeistert werden. - das wäre etwas zu viel für Hanna gewesen. Wobei von „beschreiten“ eigentlich keine Rede sein kann, vielmehr war es ein hochhangeln an den seitlich angebrachten Seilen, denn ab hier war der Pfad zT über 45° steil. Doch schlussendlich hatten sich die Anstrengungen gelohnt und endlich konnte ich dieses Loch mal aus der Nähe bestaunen. Allerdings auch nur für 5 Minuten, danach musste ich mich schleunigst wieder an den Abstieg machen.

 

Doch nicht nur der Mondberg, sondern auch die umliegende Landschaft war atemberaubend – auf der gegenüberliegenden Flussseite ergoss sich ein gigantischer Wasserfall in einen Zufluss zum NuJiang. Dieser zog ebenfalls immer wieder meinen Blick auf sich. Ein wenig ärgerlich war dabei nur, dass Das Wetter nicht mehr ganz so mitgespielt hat. Nicht umsonst wird Fugong als das England Chinas bezeichnet. Zumindest von mir. Aber den Namen hat es wirklich verdient, denn den letzten Monat hatte es komplett durchgeregnet und auch bei meiner Abreise hat es wieder wie aus Kübeln geschüttet. Ärgerlicherweise hatten wir dieses Wetter dann ein bisschen mit nach LiuKu mitgenommen, in letzter Zeit haben wir kaum mal einen Sonnenstrahl gesehen. Doch auch ohne diese hatten wir viel Spaß mit einigen YiZhong Schülern oder den Slumkids, die wir mal wieder alle besucht haben. Der Schulalltag ist zwar ein bisschen langweilig, aber was soll man machen.

 

 

So, ich muss mich jetzt selbst ein bisschen abwürgen, denn dieser Blogeintrag ist schon wieder viel länger geworden, als ich es ursprünglich beabsichtigt hatte. Aber ich war gerade mal wieder so im Schreibfluss und die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, dann sollte man sie wohl nicht aufhalten.
mal schauen, wann der nächste Eintrag kommen wird – das ist vor allem davon abhängig, ob wir in der ersten Maiwoche einen Ausflug mit den Slumkids machen können. In diesem fall würde ich euch davon auch ein kleines Liedchen singen, ansonsten passiert im Moment aber nicht so viel berichtenswertes.
Also bis dann
:)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0