Weihnachten in Pu'er

Jetzt, wo ich die wundervolle Passwortfunktion von jimdo entdeckt habe, kann ich von unserer Weihnachtsfeier in der mit acht Freiwilligen neu besetzten Stadt berichten. Nach wochenlangen Überzeugungsversuchen konnten wir unsere Baumhaus-Projektleiter davon überreden, dass es sinnvoll wäre, uns das Fest der Verwandtschaft mit der kleinen Yunnan-„Baumhausfamilie“ feiern zu dürfen.

 

Also haben wir vier unsere Sachen gepackt und uns auf den Weg zum Zwischenstopp Kunming, der Hauptstadt Yunans, gemacht. Die Reise hat ca. 13 Stunden gedauert und da diese um 18:00 Uhr losging, durften wir das erst Mal einen Nachtbus ausprobieren. Tatsächlich waren die Betten in diesem bequemer als zuerst befürchtet – zwar eng und für mich zu (natürlich) kurz – aber dennoch habe ich es geschafft, ein paar Stündchen zu schlafen. In Kunming angekommen, konnte ich mich dann allerdings leider nur noch im Schneckentempo vorwärts bewegen, da ich mir mein Miniskusknie wohl im Schlaf verdreht hatte. Dennoch haben wir es rechtzeitig geschafft, einen Anschlussbus nach Pu’er zu erwischen.

Dort angekommen haben wir uns aufgeteilt: Tom & Konrad ins Hotel, Krisi zu Lara und Alina an die Pu’er YiZhong (Erste Mittelschule) und ich mit Paula, die uns abholte, an die SiMao SiZhong (vierte Mittelschule). Die darauf folgenden Tage habe ich damit verbracht, mir einen Eindruck von Pu’er zu machen, im Unterricht von Sebastian den Weihnachtsmann zu spielen und bei einer Englishcorner an der YiZhong mitzuhelfen.
Heiligabend hatten sich alle Freiwilligen in der Wohnung von Lara & Alina versammelt, wo wir ein – logischerweise - zwar sehr anderes Weihnachten gefeiert haben, als ich es gewohnt war, wir aber dennoch sehr viel Spaß zusammen hatten.

Am nächsten Tag war außerdem noch die Englishcorner an der SiZhong, die von der Schulleitung wohl als Weihnachtsfeier verstanden wurde. Deshalb standen wir kurz vor Beginn der Veranstaltung dann vor ca 500 erwartungsvollen Schülern. Letzten  Endes hat allerdings doch alles ganz gut geklappt und ich habe, zum Teil mit gleichzeitig drei Mikros in der Hand, Jingle Bells und Last Christmas gesungen. Währenddessen wurde Constantin, der als Weihnachtsmann verkleidet war, von einer riesigen Horde erbarmungsloser Schüler verfolgt, nachdem klar wurde, dass er in seinem Sack Süßigkeiten dabei hatte.
Nach der Veranstaltung mussten wir noch hunderte Unterschriften geben und Bilder machen. Mir wurden dafür aber auch sehr viele Geschenke von Schülern in die Hand gedrückt, die ich nie zuvor gesehen habe.

Das nur als kurzer Nachtrag zu Weihnachten, leider sind die Erinnerungen daran nicht mehr ganz so frisch, trotzdem wollte ich noch kurz was darüber schreiben.  

 


Andere Länder, andere: Größenverhältnisse

Eben habe ich von den Betten im Schlafbus berichtet, da dachte ich mir, das hier passt gerade ganz gut. Da in China die Menschen meist etwas kleiner als in Deutschland sind, fühle gerade ich mit meinen 1,90m – wie zu erwarten war – häufig wie ein Riese. Hier mal ein paar Beispiele wie sich das äußert: Das offensichtliche zuerst - ich bekomme ich in einer großen Gruppe von Chinesen die frischeste Luft. Schuhe oder andere Kleidungsstücke kann ich außerhalb des Internets (fast) nicht passend finden. Außerdem bin ich schwer zu übersehen.
Gleichzeitig wird es zurück in Deutschland wohl sehr seltsam aussehen, wenn ich aus Gewohnheit mit eingezogenem oder zur Seite geknicktem Kopf durch Türen oder Eingänge gehe. Zusätzlich kann es vorkommen, dass ich in einigen öffentlichen Bussen nicht aufrecht stehen kann oder mir in Tuk-Tuk’s bei jedem Hubbel den Kopf stoße. In den vier Monaten, die ich inzwischen in China bin, habe ich mir wohl mehr Beulen zugezogen, als in meinem kompletten vorherigen Leben.

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