Nicht
mehr ganz aktuell – aber besser spät als nie – kommt hier der Eintrag über unsere kleine Weihnachtsfeier am 19. Dezember und ein bedeutendes Lisu-Fest am darauf folgenden Tag. Ersteres war ein
Versuch von uns, unsere Bekanntschaften etwas zu vertiefen, was allerdings nur so semigut geklappt hat. Letzteres war eine etwa zweistündige Kulturshow voller Tänze und Gesangeinlagen, außerdem einem
wirklich schönen Feuerwerk.
Ich
fange mal bei dem Kulturfest an. Am Nachmittag des besagten Sonntages wurden wir von Miss Liz angeschrieben, ob wir nicht Lust hätten, bei der Feier dabei zu sein, sie könne uns noch ein paar
Sitzplätze organisieren. Krisi und ich hatten definitiv Interesse, also trafen wir uns abends mit der Englischlehrerin, um zum Stadium zu gehen, welches nicht weit von unserer Schule entfernt gelegen
ist. Auf dem Weg sah man bereits ungewöhnlich viele Liukuler in Lisu-Tracht, je näher wir unserem Ziel kamen, desto bunter wurde die Bekleidung.
.Außerdem
ergoss sich vor dem Eingang ein schier nicht enden wollender Strom aus Yi-Zhong (erste Mittelschule) Schülern, wobei wir von gefühlt jedem Zweiten mit einem gebrüllten „Hello“ begrüßt wurden. Und das
ca. 10 Minuten lang, bis uns ein Sicherheitsmensch einließ. Tatsächlich hatten wir ganz gute Plätze gefunden, bis sich mein Knie mal wieder meldete. Aber nach ein bisschen umsortieren und
Platzgetausche ging das dann auch wieder.
Bevor
das eigentliche Spektakel losging, durften wir erst einmal ein wunderschönes Feuerwerk genießen. Nun muss ich sagen, dass ich durch die jährlichen Abschlussfeuerwerke am Ende der Kieler Woche über
der Förde schon recht verwöhnt bin, was organisiertes Geknalle angeht, auch wenn beide qualitativ recht ähnlich waren. Allerdings hatte man hier mit der Bergwelt eine andere Umgebung, die den
Explosionen ein eindrucksvolles Echo verlieh. Das Leuchten kam aber nicht nur aus dem Himmel – in den Zuschauerrängen hatte fast jeder sein Handy gezückt, um das Spektakel später auf WeChat zu
teilen. Ich muss zugeben, ich bin da auch nicht ganz unschuldig, ein paar Bilder habe ich schließlich auch gemacht.
Danach
durften wir viele Tanz- und Gesangacts bewundern, die zwischendurch immer wieder von bekannten Filmmusiken wie „Extacy of Gold“ oder „Requiem for a Dream“ unterbrochen wurde. Die GEMA würde sich
freuen, aber in China wird das mit den Medienrechten nicht so eng gesehen.
Die Tanzeinlagen waren dabei ein oder zwei Haupttänzer, die von einer größeren Gruppe im Hintergrund unterstützt wurden.
Auch bei den gesungenen Liedern waren neben dem Sänger oder der Sängerin immer noch andere Tänzer auf der Bühne. Die Musik ist dabei schwer zu beschreiben, falls ihr euch davon einen Eindruck
verschaffen wollt, sucht mal auf YouTube nach traditioneller chinesischer Musik (oder, falls es da sogar was gibt, Lisu-Musik). Einer der Sänger, der
wohl bekannteste, war dabei sogar auf unserer Schule gewesen.
Am Ende es Spektakels gab es noch einmal ein Feuerwerk, danach wurden drei größere Feuer entzündet. Um diese herum konnten die Gäste dann kreisförmig Tanzen.
Natürlich war ich da auch dabei, bei den schwereren war es allerdings ein im-Kreis-um-das-Feuer-gehen :D. Trotzdem eine sehr spaßige Angelegenheit.
Innerhalb dieser großen Menschenmenge wurden Krisi und ich immer wieder um Bilder und Händeschüttler gebeten. Das fing damit an, dass Eltern gerne ein Bild von ihrem Kind mit dem Ausländer haben
wollte und hörte damit auf, dass von irgendwo plötzlich eine auffordernde Hand in deinem Sichtfeld erschein, die geschüttelt werden wollte. Aber wenn es die Leute so sehr freut, will ich mich
nicht querstellen.
Im
Absoluten Gegensatz zu dieser Veranstaltung stand unsere Weihnachtsfeier. Wie bereits erwähnt, wollten wir unsere Bekanntschaften festigen, weshalb wir acht Gäste einluden, von denen sieben zusagten.
Wir freuten uns darauf und machten uns an die Vorbereitungen. Wir wollten das westliche Weihnachtsfest näher bringen, deshalb hängten wir Dekoration auf, suchten Weihnachtslieder raus und kochten.
Einen großen Haufen Bratkartoffeln, Pfannkuchen und eine riesige Schüssel gebrannte Erdnüsse (Mandeln sind in China seeeehr teuer). Außerdem hatten wir einen akzeptablen Ersatz für Glühwein
gefunden.
Letzten Endes sagten die Gäste im Laufe des Abends doch noch ab, sodass genau ein Gast erschien. Danke Miss Liz, wir hatten es auch ganznett zusammen, trotzdem war das Ganze entwas enttäuschend.
Naja, Schwamm drüber.
Das war es mit diesem Thema, innerhalb dieser Woche werde ich noch zwei weitere Einträge schreiben und hochladen. Bis dann ;)
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